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Fräulein Pick - Pick

Fräulein Pick - Pick

21.02.2015 18:39

so geht es den armen Federvieh


Fräulein Pick - Pick
Regelmäßig wie ein Schweizer Uhrwerk fährt ein Verkaufstransporter für Lebendgeflügel auf unserem Kirchplatz vor. Fünfzehn Minuten lang spielt sich ein Tierleid ohne gleichen vor den Augen aller ab, ohne dass irgendjemand sich aufregt, oder gar eingreift. Es ist strafbar, dem brutalen Handel mit Gewalt zu begegnen, obwohl im Tierschutzgesetz verankert ist, dass keiner einem Tier Leid oder Schmerzen zufügen darf.
Eine Menschenschlange will lebendes Geflügel kaufen, das in engen Plastikkisten eingepfercht feilgeboten wird. Ob kranke oder verendete Tiere sich in dem Wirrwar befinden, interessie rt nicht.
“Drei Hühner und zwei Entenküken bitte!” Die so georderten Tiere werden aus der Kiste gerissen, egal ob dem bestellten oder einem anderen dabei ein Flügel oder ein Bein gebrochen wird. Hauptsache bleibt, dass die Ware irgendwie verwertbar ist.
Eine Nachbarin kaufte drei Hühner bei dem fliegenden Tierhändler. Zwei starben nur ein paar Tage danach und das zarte, weiße Huhn, von uns später Fräulein Pick - Pick getauft, hatte keine Chance, sich in der Hühner- Gruppe der dicklichen Frau zurechtzufinden. Dieses zarte Wesen war Opfer und in der Hackordnung immer im Visier der anderen. Es dauerte nicht lange, da kauerte das kleine Huhn nur noch eingeschüchtert in einer Ecke. Dieses arme Tier war natürlich ein “unnützer Fresser” im Hof.
Es war Ende November, also die Zeit für Pick - Pick abends den Stall aufzusuchen. Das Huhn hatte aber keine Kraft mehr, schon gar nicht die, sich bei seinen Artgenossen durchzusetzen. Da kam meiner Nachbarin eine zündende Idee: “Hier schenke ich Dir, Du wolltest doch immer Hühner“. Sie hielt mir das erschöpfte unterernährte Huhn entgegen, und zog ab. Der Zustand war schlimmer, als ich dachte. Kaum Federn, spindelldürr, keine Kraft mehr, um zu stehen.
Da es draußen schon recht kalt war, beschloss ich, das arme Tier über Winter in meinem warmen Büro aufzupäppeln. Es befanden sich zu dieser Zeit dort schon zwei kranke Meerschweinchen. Dieser Ort ist übrigens nicht nur mein Arbeitszimmer, sondern auch einen Art Krankenstation. Dort, wo ich mich die meiste Zeit aufhalte, habe ich immer alles unter Kontrolle.

Ich setzte Pick - Pick also zu einem Meerschweinchen, welches eh schon fast richtig gesund war, aber über Winter nicht mehr in den Hof konnte, weil sein zarter Körper sich den harten Bedingungen zeitlich nicht mehr hätte anpassen können.
Die Wärme, gutes Futter für das heruntergekommene Hühnchen… müsste doch klappen. Fräulein Pick - Pick war dankbar. Endlich fiel keiner mehr über sie her, und sie brauchte nicht mehr abgesondert in einer Ecke zu hocken. Vier Wochen mit einem Meerschweinchen in einen Käfig hatten Pick - Pick sichtlich gut getan. Bis auf ein paar Kleinigkeiten hatte sie sich recht gut erholt. Sie durfte jetzt in meinem Büro herumlaufen und alles voll kacken. War mir egal, unsere Fräulein Pick - Pick war richtig glücklich und gut genährt.
Ende März setzte ich sie das erste mal in den Hof zu den anderen Hühnern, erst mal für zwei Stunden. Sofort fand die Hackordnung (Rangordnung) statt, und siehe da, unser Pick - Pick konnte damit umgehen.
Nach ungefähr einer Stunde beschloss Pick - Pick wieder zu uns ins Haus zurückzukehren, Ehe ich mich versah, stand unser Huhn vor meiner Bürotür. Gut, dachte ich, dann ist sie noch nicht so weit, warten wir eben noch eine Zeit lang. Aber ich ließ Pick - Pick jetzt jeden Tag in den Hof zu den anderen Hühnern. Von Tag zu Tag machte es ihr mehr Spaß, die Zeit mit ihren Artgenossen zu verbringen. Eines Abends, weit nach sieben Uhr war mein Pick - Pick noch immer nicht vor meiner Bürotür. Es hatte sich entschieden, im Stall bei den anderen Hühnern zu schlafen.
Pick - Pick hatte es geschafft! Gesund und kräftig genug, um draußen mit Gleichgesinnten zu leben.
Eines unterscheidet Fräulein Pick - Pick trotzdem noch von anderen Hühnern. Sie liebt uns sehr, meinen Mann und mich, kommt jeden Tag ins Haus und legt im Wohnzimmer ihr Ei. Als wenn das die Belohnung sei, weil wir sie nicht aufgegeben haben.
Sie möchte regelmäßige Streicheleinheiten, die sie selbstverständlich bekommt. Und wenn sie mal wieder im Haus schlafen will, darf sie das.
Unser Fräulein Pick - Pick ist wieder einmal der Beweis, wie dankbar Tiere sind.

Silvia-B

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  • Erstellt von Silvia In der Kategorie Allgemein am 21.02.2015 18:39:00 Uhr

    zuletzt bearbeitet: 21.02.2015 18:39
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